#22 - Die Futtermittelindustrie auf dem Prüfstand

Shownotes

Diese Episode ist kein Streitgespräch – sondern ein ehrlicher Lagebericht. Zwei Insider, zwei Hersteller, zwei völlig unterschiedliche Wege – und ein gemeinsamer Nenner: Zweifel.

Wir sprechen über: • Die Geschichte des Hundefutters von 3000 v. Chr. bis heute • BSE, Extruder, Industrialisierung: Wie Trockenfutter zum Weltstandard wurde • Warum die Industrie sich nicht ändern will – und was sie wirklich antreibt • Misstrauen und Statistik: Wie viele Hundehalter:innen glauben noch an die Verpackung? • Verantwortung im System: Wer hat sie – und wer drückt sich? • Ressourcen, Zukunft & Nachhaltigkeit: Wie realistisch ist Veränderung in einem System, das sich selbst erhält?

Ein Gespräch mit Tiefe – und mit Folgen.

Wer heute noch sagt „Hundefutter ist doch nur eine Frage der Nährstoffe“, der hat diese Folge nicht gehört.

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00:00:00: Keh zweifel habe ich massiv, also ich würde jetzt nicht sagen, dass ich in Sack und Asche

00:00:08: gehen muss, aber ich war ja viele Jahrzehnte Bestandteil dieser Industrie und Kai weiß es

00:00:15: auch. Ich habe da mit Feuer und mit allem Möglichen damit gekämpft und dafür gekämpft

00:00:21: und so weiter, weil ich auch natürlich in Anfangsschüchle über die Jahre in Vector mehr

00:00:28: und mehr rein kann, gesehen habe, gelernt habe. Man muss allerdings auch dazu sagen, dass das

00:00:33: wie bei einem Produkt- und Produkt-Lebenszyklus, also der gibt es einfach, steigt an, wenn man

00:00:39: einen Evergreen hat, super, also freut man sich, aber manchmal geht es einfach runter. So ist es mit

00:00:45: dem Trockenfutter, glaube ich, auch, dass die Hypezeit, die ist durch, also das sagt ja auch der

00:00:52: aktuelle Markt-Situation und jetzt entstehen eben wieder alternative Szenen und alternative Lösungen.

00:00:59: Und ich glaube, da sind wir, Kai, meine Wenigkeit und natürlich unsere Produkte, auch Ausdruck dieser

00:01:08: Alternativen, die nach und nach im Markt hoffentlich immer bekannter werden und du, Joe, bist

00:01:14: jemand, der eben, ich sage mal, als Drucker und Diabolie den Finger in die Wunde legen kann,

00:01:20: weil du eben aus der Praxis für die Praxis sehr viel Erfahrung hast, ich glaube,

00:01:23: deswegen ist die kritische Masse heute erreicht hier, den Podcast.

00:01:27: Wohin steuert die Futtermittelindustrie? Fortschritt, Sackgasse oder nur ein Marketingversprechen?

00:01:33: Besprechen heute über die Geschichte, den Status Co. und die zukunftliche Branche,

00:01:38: die unsere Tiere ernährt oder abhängig macht? Früher starben Hundemeistern Infektionen,

00:01:43: Verletzungen und Mangel und wurden nicht so alt. Heute leben sie länger, aber leiden häufiger an

00:01:49: Allergien, Unverträglichkeiten und Übergewicht. Die Industrie liefert mehr Sicherheit und mehr

00:01:55: Vielfalt, doch sie verschlingt Ressourcen, macht Futter teurer und halterabhängiger.

00:01:59: Meine Fragen gehen heute an meinen Kollegen Klaus Wagner, den Krinalogen und Hersteller

00:02:04: von sanftgegartem Hundefutter Fairfresh und ein Kai Nagel, den Handwerker des historisch hartgebackenen

00:02:11: Hundefutters, dem Hersteller Bubeck. Ich grüße euch zusammen. Hallo. Guten Tag. Wir sind gespannt.

00:02:21: Ja ich auch. Deswegen direkt die erste Frage. Kann die Industrie noch einen Rückwärtsgang einlegen,

00:02:27: ohne ihr Gesicht zu verlieren? Sie will das gar nicht. Das werden wir heute sehen.

00:02:35: Also ich sage, die Industrie will es im Moment nicht, da gebe ich ein Klaus recht. Aber ich glaube,

00:02:44: auch da kann die Industrie einen Rückwärtsgang einlegen, wenn sie muss. Die Industrie ist

00:02:50: wandelfähig, wie ich sie kennengelernt habe. Aber wie lange geht das noch gut? Wo führt uns

00:02:56: diese, sage ich sage mal, planwirtschaftliche Maschinerie hin? Und was braucht es, um wieder

00:03:01: Verantwortung zu übernehmen? Verantwortung übernehmen sie jetzt im Teil. Aber auch manchmal

00:03:05: habe ich das Gefühl, dass es nicht tut. Manchmal ist das ja wirklich ein Bundeswerbeversprechen,

00:03:10: manchmal was wir da so manchmal haben. Genau. Ich glaube nicht, dass es Planwirtschaft ist,

00:03:15: weil Planwirtschaft wäre geplant. Ich glaube, es ist der Kapitalismus, der Kunde bezahlt für das,

00:03:21: was er bekommt, er bezahlt gut und damit läuft es. Der Kapitalismus läuft halt so. Ich kann es

00:03:29: nicht anders sagen. Und wenn das Werbeversprechen und der Output halbwegs gut sind, dann verdienst du

00:03:36: damit auch Geld. Also ich bin überzeugt davon, dass die Industrie sich nicht schuldbewusst

00:03:43: geben wird, weil warum sollte sie eine Schuld bei sich finden? Also die FEDI-Affierte sind eingehalten,

00:03:50: AFCO, NRC, was auch immer, wird alles hoch und runter gebetet. Die Nährstoffdenke ist gegeben und

00:04:02: salonfähig und die Halbgöttin weiß bestätigen das jeden Tag. Also ich bin jetzt mal bewusst

00:04:09: provokativ. Kein Ergleich. Nein, das stimmt. Also die Werte sind eingehalten, was die Industrie sich

00:04:17: auferlegt an Wert zu haben. Es ist erfüllt und solange sich die nicht ändern, wird die Industrie

00:04:26: sich auch nicht ändern wollen. Warum auch? Die Industrie hat sich diese Werte auch selber gegeben.

00:04:31: Die hat sie sich über die Jahre hinweg, also die, man muss wissen, wer diesen Kommissionen sitzt. Das

00:04:40: sind natürlich Vertreter der Industrie, weil die es auch bezahlen und natürlich auch Wissenschaft

00:04:45: wird auch wiederum bezahlt, weil sie muss ja irgendwie für ihre Arbeit entlohnt werden. Also

00:04:53: da gibt es diverse Interessenvertreter, die da zusammenkommen und solange die Hunde oder Tiere

00:05:01: generell nicht wissentlich und nachgewiesener Maßen leiden, darunter wird die Industrie keine

00:05:10: Rückwärtsgang einsetzen, sondern genau das, was Kai sagt, der Kapitalismus wird es nicht regeln,

00:05:14: aber wird es zeigen, ob die Endkundinnen nach und nach in ihrer aufgeklärten, also Aufklärung ist

00:05:20: ja der Ausweg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, wir wissen das, und dass diese

00:05:25: Unmündigkeit dann nachher eben in oder auch Unwissenheit eben transformiert wird in eine,

00:05:32: in eine aufgeklärtes bewussten Konsum. Und da sage ich insgesamt, wenn der Mensch so aufgeklärt wäre,

00:05:41: wäre McDonald's auch schon verboten. Ganz provokativ, keine Marke zu nennen, aber fast food wäre dann

00:05:54: auch verboten. Also ich glaube, da ist ein Versprechen dem Menschen, glaube ich, manchmal wichtiger,

00:06:01: wie der Output wird sich dann ändern, wenn es wirklich schlimm ist. Wir sehen, das ist meine

00:06:09: Beobachtung. Die Hundefutterindustrie ist der Menschennahrung, glaube ich, 10, 15 Jahre voraus,

00:06:18: was wir in der Futtermittelindustrie gesehen haben, das Versprechen mit Proteinen wird alles

00:06:25: besser. Das hatten wir, Klaus, glaube ich, vor 15 Jahren, den Hype mit Fleisch und noch mehr Fleisch,

00:06:32: und jetzt sehen wir auf einmal bei uns in der Nahrung auch, Gluten ist auch jetzt schlimm und

00:06:40: Proteine sind das Allheilmittel. Wir sehen jetzt die gleiche Werbung, die in der Futtermittelindustrie

00:06:46: da schon da war. Sehen wir jetzt in der Ernährung der Menschen und das wird sich so lange zu

00:06:57: Toderin bis man merkt, wie jetzt auch hier, jetzt kommen auf einmal viele Hersteller, die sagen,

00:07:03: jetzt machen wir das alles vegan. Also das ist ja meine Anklage, das wird dann von einem

00:07:08: Extrem ins andere gehen und das wird in der Nahrungsmittelindustrie genauso kommen. Deshalb,

00:07:15: ich sehe da keine Planwirtschaft, das ist nur der Frage, inwieweit kommt die Aufklärung,

00:07:20: die der Klaus angesprochen hat an den Endkunden und hören viele Leute zu, wie man sich wieder

00:07:29: gesund ernährt. Jetzt zeigen aber die Verbraucher um Fragen mal ganz klassisch, um einfach mal

00:07:34: auch Zahlen zu nennen, nicht nur die Leute, die in meiner Beratung sind, rund ein Viertel

00:07:39: der Tierhalter äußerst heute aktives Misstrauen gegenüber der Futtermittelindustrie. Die Dunkelziffer

00:07:46: dürfte weit höher liegen, weil immer mehr Menschen suchen ja nach Alternativen, weil sie

00:07:50: einfach das Gefühl haben, dass Innovation oft nur mehr wie so ein neues Label für alte Probleme

00:07:54: ist. Nehmen wir einfach mal die GFK Nilsen und Euro Monitorer Ergebnisse. Da sind circa 30

00:08:01: bis 50 Prozent der Tierhalter skeptisch, ob industrielles Futter gesundheitlich unbedenklich

00:08:06: ist. Und 20 bis 25 Prozent sind aktiv auf alternative Futtermodelle, auf der Suche nach

00:08:11: Barf, selbst gekocht, teilgekocht und so weiter. Und etwa ein Viertel der Hundebesetzer vertraut

00:08:17: ganz einfach den Angaben auf den Verpackungen nur eingeschränkt oder gar nicht. Und gucken wir

00:08:22: in die Veterinärstatistiken rein, dann habe ich zunehmende Häufigkeit chronischer Erkrankungen,

00:08:26: vor allen Dingen Haut, Verdauung, Übergewicht und wird von vielen Haltern als Versagen der Futter

00:08:32: und Gesundheitsindustrie wahrgenommen. Und diese Wahrnehmung spiegelt sich dann in Diskussionen

00:08:37: und Kritik weniger in offiziellen Statistiken wieder. Wie hat sich eurer Meinung nach die Ernährung

00:08:42: unserer Hunde so in den letzten Jahren verändert, in den letzten 100 Jahren verändert oder

00:08:47: sagen wir sogar 150 Jahren, bevor diese Futtermittelindustrie da war, wenn man sich diese Zahlen anhört?

00:08:53: Klaus. Da hat er Klaus zuerst. Also ich fange jetzt von hinten und gehe dann nach vorne. Also ich

00:09:07: erlebe, ich glaube, das muss man ein bisschen differenzierter sehen deine Statistiken. Zünd ich mal,

00:09:12: wir sind nicht von GFK-Nilsen. Ja, die Entschuldigung, die ist nicht deiner, sondern die, die du zitiert hast.

00:09:17: Also der Punkt ist, dass ich glaube, dass wir viel selbstverschuldete Skandale hatten in der

00:09:25: Industrie, die ihren Ausgangspunkt eigentlich mit der BSE-Krise hatten. Das hat jetzt nicht

00:09:30: direkt was mit Hunden zu tun, aber war grundsätzlich tierische Mele. Und danach gab es noch diverse,

00:09:36: ich zähre jetzt mal drei auf, einfach exemplarisch, Dioxinskandal mit Ölen und Fetten, Eierskandal

00:09:43: ebenfalls meistens mit irgendwelchen Sachen, die da reingemischt worden sind, weil die Öle dann

00:09:48: billiger wurden, Mineralöl oder so, oder eben Fleisch umleben. Ja, diese Skandale haben uns in

00:09:55: den Nullerjahren und in den Anfang der Zehnerjahren auch noch umgetrieben, ganz offen. Ich kenne jetzt

00:10:01: keine wirklichen Skandale dieser Art in den letzten zehn Jahren mehr, die wirklich einschlägig groß

00:10:07: waren. Es gibt immer wieder ein Frühwarnsystem, einzelne Rohstoffprobleme, aber das sind ja

00:10:12: keine Skandale, das sind ja einfach Sachen, die halt passieren. Also das heißt, ich glaube,

00:10:17: dass dieses ursprüngliche Misstrauen aufgrund der, was panchen die da rein, sich gewandelt hat in,

00:10:24: und jetzt kommt die letzten 20 Jahre, als ich angefangen habe in den Nullerjahren, gab es fast

00:10:29: kein Barf. Es gab ein paar Leute, die haben beim Metzger reingeholt, oder was heißt ein paar? Ich

00:10:35: glaube, es gab relativ viele Leute, die einfach beim Metzger reingeholt haben oder Reste oder

00:10:40: keine Ahnung was. Aber es gab keinen wirklichen Barfmarkt. Da gab es jetzt, und das hat die

00:10:46: letzten zehn Jahre massiv zugenommen, und zwar ich glaube, inzwischen zu 15, 20 Prozent bestimmt,

00:10:54: der Tierhalter, die inzwischen barfen oder teilbarfen oder sowas. Also die grundsätzlich glauben,

00:11:01: dass je natürlicher etwas ist, oder je ursprünglicher etwas ist, desto gesünder für den

00:11:07: Hund. Also es ist eine ganz einfache Logik in einem Satz. Und jetzt komme ich zum letzten, und dann

00:11:12: bin ich ruhig. Du hast ja gefragt, was die letzten 100 Jahre sich verändert hat. Also im

00:11:17: Abgesehen davon, dass ich den Kai da total den Vortritt lasse, weil seine Firmengeschichte ist

00:11:23: viel älter als meine. Also das heißt, er weiß, was vor 100 Jahren passiert ist. Ich ahne es nur und

00:11:30: will es nur der Vollständigkeit halber noch hinzufügen. Also ich glaube, dass wir in der Mitte

00:11:35: des letzten Jahrhunderts eigentlich eine Schattendasein einer Futtermittelindustrie hatten. Ich

00:11:42: glaube, die wird auch gar nicht Industrie genannt, sondern eher Resteverwertung oder einfach nach

00:11:49: bestem Wissen und Gewissen eben gebacken oder roh gefütterte Futtermittel. Interessant wurde es

00:11:57: und richtig verändert hat sich alles, als dann eben industriell Extruder auf den Markt kam. Und

00:12:04: dieses ist der größte Gamechanger gewesen überhaupt. Und die Dosen, ja okay, die Dosen sind

00:12:10: schon uralt. Also von dem her, da ist jetzt nicht wirklich was Neues. Die wurden nur immer billiger

00:12:14: und billiger und immer schlechter und schlechter. Also von dem her, die Extruder und damit schließe

00:12:19: ich jetzt die Extruder, haben bestimmt den weltweiten Tier Ernährungsmarkt am meisten

00:12:24: Revolutionen hier. Das ist meine These. Genau. Und man muss ja auch davor gucken, bevor das Ganze

00:12:29: losgelegt hat. Ja, deswegen kommt jetzt Kai auch beim Besten noch zu antworten, weil er ist ja

00:12:32: tatsächlich nun mal der älteste hier an Bord. Zumindest, was das Unternehmen angeht. Aber wenn

00:12:38: wir davor gucken, 1890, 1860, Streets war ja noch vor Bubeck oder gleichzeitig mit Bubeck,

00:12:44: neben nicht zeitlich ist es ein bisschen vor da gewesen. Und davor waren ja diese Futtermittel

00:12:49: industrie gar nicht da. Und bin ich dann noch weiter zurückspule, sogar bis ins Jahr 3000 vor

00:12:54: Christus als Beispiel, wo die Hunde in den entsprechenden römischen Lagen usw. und in Asien

00:13:00: ernährt wurden. Da hast du ja teilweise aus religiösen und auch, sagen wir, ernährungstechnischen

00:13:07: Gründen kein Fleisch wurde gefüttert, es wurde Molke, es wurde Kartoffel getreide und alles

00:13:12: mögliche gefüttert. Und die Tiere waren eigentlich gesund bis auf zum Beispiel Knochenbrücke oder

00:13:18: Zahnerkrankungen, Pavorierose, Staupen und dergleichen. Aber dann kam die Futtermittelindustrie und

00:13:25: dann wurden diese Sachen, wie ich sie vorhin genannt habe, ja plötzlich laut. Kai. Also wir reden

00:13:32: von einer Futtermittelindustrie und da gebe ich dem Klaus recht. Der Gamechanger war überhaupt der

00:13:42: Extruder. Du kannst zurückgehen. In Amerika hat das früher angefangen, da ist der Extruder ja schon

00:13:49: länger. Caddox hat ja auch schon früher angefangen und da ist es früher eingeführt worden. Bei uns

00:13:55: war das tatsächlich BSE-Krise war der Wendepunkt. Und davor kann ich einfach nur sagen, der normale

00:14:04: Hund wurde vom Tisch gefüttert, der normale Hund wurde mit Speiserästen gefüttert, der hat

00:14:10: keinen Fertigfutter bekommen. Die Industrie hat eigentlich nur auf etwas reagiert oder das, warum

00:14:17: man überhaupt Fertigfutter gemacht hat, war nur eine Reaktion auf große Hunde zuchten. Also

00:14:24: alles, was wir damals gemacht haben, wir waren 1893, hat das angefangen und Bubek war nur interessierter

00:14:32: dran, große Hunde zuchten wie dem König seine Jagdhunde, da sind wir Lieferant gewesen, die

00:14:40: großen Polizeihunde staffeln und und und. Das waren unsere, das waren die Hauptkunden der Endkunde,

00:14:47: der kam tatsächlich erst in den 70er Jahren zum Tragen. Man hat so ein bisschen in den 30er

00:14:54: Jahren, da kam die Dose auf, auch für den Hund. Das kann ich auch noch nachvollziehen, da kamen

00:15:00: sie auch bei Bubek raus. Da waren wir relativ schnell. Dann am Anfang war Backen das Mittel der

00:15:08: Wahl. Man hatte ein Problem bei den großen Hunde zuchten und das war tatsächlich der Verderb

00:15:14: von Ware. Man konnte nicht die großen Hunde zuchten mit Speiserästen füttern, weil das einfach zu

00:15:21: schnell verdorben ist. Da habe ich Bücher noch von 1800. Da ging es einfach nur um den Verderb der

00:15:29: Ware und das Mittel der Wahl war Backen. Das war dann in den 30er Jahren, hatte man dann immer so

00:15:36: viel Geld. Dann kam die Flockenmischung, Flockenmischung und die Dose. Das war dann das beste Futter,

00:15:45: was man haben konnte. Das hat sich gezogen in Deutschland bis in die 90er Jahre. Alle,

00:15:53: die länger als 20 Jahre Hundefutter herstellen, hatten zuerst ein Flockenmischfutter. Dann mit der

00:16:01: BSE-Krise waren die Extruder auf einmal für die Nutzdierhaltung ein bisschen abgemeldet. Man

00:16:09: musste sich neue Wege finden und dann hat man das dem Heimtier an Heim fallen lassen. Da haben wir

00:16:18: gesagt, da machen wir nicht mit, aus den verschiedenen Gründen, die wir schon, wo ich ein Buch

00:16:25: schon drüber geschrieben habe, warum wir das nicht tun und warum das mein Vater damals abgelehnt

00:16:32: hat. Aber das war so die, das ist die grob die Geschichte des Hundefutters, sodass der Klaus an

00:16:39: dem Punkt, genau den Punkt gemacht hat. Der Game Changer war der Extruder. Man hat schnell und

00:16:46: günstig Hundefutter herstellen können. Und ich sag, es war für die Gesundheit des Hundes in meiner

00:16:55: Ansicht, war es schlecht. Und das Misstrauen, das dann kommt, man hat den Hund nicht mehr gesund

00:17:04: bekommen. Manche Hunde haben es gut vertragen. Gibt es auch viele Fälle, die mit der Extruderware sehr

00:17:12: gut zurechtkommen. Manche Hunde haben es nicht vertragen und das sind die 20 Prozent oder 15

00:17:18: Prozent, die dann eine Alternative gesucht haben. Und die haben sie in Barf gefunden, weil man der

00:17:26: Industrie und dann hat man auch den Bubeng mit dem Backen in einen Topf geworfen. Das ist auch

00:17:34: Industrie. Obwohl das Verfahren ein anderes ist, das ist ja für die meisten überhaupt nicht verständlich,

00:17:42: um was es geht. Und dann kam die Renaissance der Dose wieder, die auch in den 90er Jahren eine große

00:17:50: Talfahrt hingelegt hat. Schappe ist nicht umsonst nicht mehr auf dem Markt da, weil die Dose nach

00:17:58: unten gegangen ist, durch die Einführung von Extruderware. Und dann hat die Dose wieder eine

00:18:06: Renaissance erfahren und auch neue Fütterungsmethoden und Barf war dann das Mittel der Wahl. Da hat man

00:18:13: selber gesehen, was man dem Hund füttert und ich glaube, das war heute noch der Hauptgrund,

00:18:20: warum man überhaupt dieses Barf favorisiert in bestimmten Kreisen und warum das so ein

00:18:30: Erfolgsding ist. Aber das gab es vorher nicht. Wie der Klaus sagt, es gab immer Leute, die gute

00:18:37: Beziehung zu einem Schlachter gehabt haben. Aber da muss man auch sagen, gute Beziehung zum

00:18:43: Schlachter haben in den 80er Jahren bis in die 80er Jahre auch nichts genützt, weil das meiste wurde

00:18:49: doch von den Menschen noch selbst gegessen. Die Nieren und Leber hat man noch selber gekauft. Ich

00:19:00: würde mal behaupten, dass die meisten heute nicht mehr wissen, wie eine Leber schmeckt. Leber war,

00:19:08: das kenne ich noch, meine Großeltern. Das war der Vitamin-Booster. Einmal im Monat gab es

00:19:20: Innereien, damit man Vitamine hat. Aber einmal im Monat, das ist ja ein ganz andere Geschichte.

00:19:26: Aber trotzdem haben es alle genommen und wir haben auch nicht die Menge an Fleisch gehabt.

00:19:31: Also das muss man auch dazu sagen. Also da hat auch die Industrie des Fleischherstellens,

00:19:36: hat ja auch einen riesen Sprung gemacht. Also die Mengen, die Mengen konnte man gar nicht,

00:19:41: wenn mein Großvater ist damals ausgeflippt, als wir ein Panzenbrot gemacht haben. Da hat er gesagt,

00:19:48: da gibt ja dem Hund die Kutteln, das ist schon eine Delikatesse. Also das gab es früher gar nicht.

00:19:55: Das, was damals ins Hundefutter kam, kam aus der Fettindustrie. Das hat man hauptsächlich,

00:20:02: die Grieben in den Flockenmischfuttern, das war aus der Fettindustrie. Das waren die

00:20:09: Proteine, die man dazugegeben hat. Und sonntags gab es mal eine Dose. So hat mein Großvater immer

00:20:15: noch bis in die 90er Jahre Hunde ernährt. Und das kennen auch noch viele. Deshalb der 95/96

00:20:25: mit Aufkommen von der BSE-Krise. Und dann das Bewusstsein, Mensch, wir können dem Hund auch

00:20:33: mit dem Extruder, was man nur für Nutztiere genutzt hat, können wir auch einen Heimtierfutter

00:20:40: machen. Das hat erst da angefangen. Also die ganzen Hersteller, die ich kenne,

00:20:47: haben grundsätzlich mal erst eine Geschichte von 30 Jahren jetzt in der Hundefutterindustrie.

00:20:56: Ja, das ist ja nichts. Nutztierfutter schon länger. Wenn ich mir viele schriftliche Belege

00:21:02: ansehe, dass Hunde in den letzten 2000 Jahren ungefähr, egal ob in Fürsten oder Bauernhand,

00:21:09: vorwiegend mit Getreidebrei, durfte die bekannt vorkommen, Kai oder Hunsbrot auf der Basis von

00:21:15: Mehl und Schrot ernährt wurden. Welpen, trächtige oder auch kranke Hunde weichte man dieses Brot

00:21:21: im Milch oder im Brühe ein. Und das liest du ja auch in deinen Büchern. In den alten. Und vom

00:21:27: Hunsbrot war es dann im 19. Jahrhundert nur ein kleiner Schritt zur Entwicklung des Trockenfutters.

00:21:32: Fleisch, so wie es ja heute auch gehypt wird, auch mit dem Barfen, bekam in der Vergangenheit nur

00:21:39: kranke Hunde und Jagdhunde, ja, die nach den anstrengenden Jagden mit einem Teil der Beute

00:21:45: belohnt wurden. Ja, und dieses Fleisch vermischte man damit Blut oder viel Brot und wurde es den

00:21:51: abgezogenen Hautes wildes den Hunden an. Ja, und das ist etwas, wo ich dann sage, okay, das ist so

00:21:57: etwas, was ja schon länger her ist, was die Hunde auch gesund gehalten hat. Und dann kam plötzlich

00:22:04: diese Industrialisierung. Ja, und ich glaube nicht, dass die Industrialisierung immer gut ist

00:22:10: für die Tiere. Sonst hätten wir nicht so viel Ausfallerscheinung. Die ist insgesamt für uns

00:22:16: nicht gut. Also mit dem Sterben des Bäckers vor der Haustüre sind auf einmal alle Gluten allergisch.

00:22:25: Also ich sehe einfach nur ein Sterben des traditionellen Bäckerhandwerkes und wir haben

00:22:36: Industriebrötchen und auf einmal ist das, was uns über 7000 Jahre ernährt hat und was überhaupt

00:22:46: eine Industrie-Revolution oder bis zur Industrie-Revolution es geschafft hat. Das ernährt uns

00:22:56: auf einmal nicht mehr. Also wir haben in den 1800ern die Industrie-Revolution gehabt oder

00:23:04: im 19. Jahrhundert habe ich gerade mit meiner Tochter nochmal durchgegangen in Geschichte,

00:23:10: von der Dreifelderwirtschaft zum Industriezeitalter. Und da hast du gesehen, dass die Kartoffeln

00:23:23: nochmal eine, also bist andere Früchte, haben nochmal eine Ernährungssicherheit gebracht und

00:23:30: dadurch ist die Industrie-Revolution überhaupt erst entstanden. Aber vorher war Getreide ja das

00:23:36: Mittel, mit dem man überlebt hat. Das Einzige, was nicht so gut war und deshalb ist die Kartoffel

00:23:43: hat so ein Siegeszug hingelegt, weil sie einfach mehr Ertrag auf das Hektar gebracht hat und sicher

00:23:48: überall wachsen konnte. Vorher gab es halt Hungersnöte, weil das Jahr zu trocken war oder

00:23:56: irgendwas. Und dann war auf einmal die Sicherheit da und dann ist eine Industrie entstanden und die

00:24:03: Hunde haben tatsächlich erst ihre Industrie-Revolution in den 1990ern gehabt. Ja, aber davor haben sie ja

00:24:10: auch gelebt, ohne diese ganze Industrie. Und Sie haben zwar nicht, jetzt haben mal 18 Jahre gelebt,

00:24:16: als Beispiel. Sie haben kürzer gelebt, völlig klar, weil sie halt ... Nein. Sie haben kürzer gelebt,

00:24:21: bis 12 Jahre sind sie geworden. Na ja. Gehe ich jetzt mal davon aus, ein Jagdhund auszubilden war

00:24:34: auch damals schon eine Sache. Also ich bin auch aufgezogen worden mit den Zahlen von ein großer

00:24:43: Hund 16 Jahre und ein kleiner Hund 18 Jahre. Tschüsse. Ich habe ja gesagt mindestens 12, also von

00:24:49: deshalb war es da spannend. Also dafür bin ich jetzt noch nicht alt genug, um das und damit reden zu

00:24:54: können. Moment. Ich habe ja so ungefähr das gleiche Alter. Ich steche hier raus. Ja, war ein Scherz.

00:25:01: Aber ich will noch mal ganz kurz reinwerfen, wo sie mir eigentlich falsch abgebogen. Genau. Also,

00:25:07: wann ging es eigentlich irgendwo den Bach runter? Und ich will jetzt nicht einfach nur auf anderen,

00:25:12: in der Hand von sich mit dem Finger auf andere Gesellschaften zeigen. Aber USA ist ein Beispiel

00:25:17: von so einer geschützten Gesellschaft, wenn man so will, auf einer großen Insel, die das große

00:25:22: Experiment McDonalds durchgemacht hat. Und jetzt hat sie die Quittung mit einer Adipositasrate von,

00:25:27: keine Ahnung, wahrscheinlich über 50 Prozent. Wie bei den Tieren? Wie bei den Tieren? 56 Prozent.

00:25:35: Genau. Genau. Und das ist ein gigantisches Problem für Amerika, für USA, wenn man den

00:25:41: Gesundheitszahlen trauen darf und so weiter. Trotzdem, und jetzt kommt eine ganz wichtige

00:25:46: Botschaft. Ist es in der betroffenen Gruppe, in der Korte, ist das Bewusstsein, dass man das

00:25:55: ändern müsste oder könnte, ganz klein. Aber es gibt eine Community, so nenne ich die jetzt mal

00:26:00: von Whole Foods Anhängern und Orgenic. Und ich weiß nicht was, die super sportlich, total schlank

00:26:06: jeden Tag ihre 20 Kilometer reiten und so. Also, ich will jetzt nicht über andere reden. Ich will

00:26:12: jetzt wieder über Deutschland reden. Ich glaube, dass wir falsch abgebogen sind in dem Moment,

00:26:16: als der Deutsche mit seinem ihm angeborenen Sparzwang, Klammer auf, kann auch Geiz genannt

00:26:24: werden, Klammer 2. Der Deutsche an sich, also ganz platt und allgemein gehalten, hat einfach die

00:26:35: Bequemlichkeit mit einem günstigen Preis, der dann eben durch viel Getreide und ein bisschen Fleisch

00:26:43: im Trockenfutter möglich war, er hat es angenommen und die Hunde sind nicht gestorben. Und dann kamen

00:26:50: einen Moment und da muss man schon ein bisschen differenzieren. Und das sind ja zwei echte Profis

00:26:53: hier im Raum, im Raum, ja genau. Mir wurde immer wieder gesagt und ich bin kein Spezialist für

00:27:01: Hundezüchter, dass die Hundezucht sich über viele Jahre hinweg in die falsche Richtung entwickelt

00:27:07: hat, weil nur auf Hino-Type wertgelegt worden ist, auf äußere Charaktermerkmale oder wertgebende

00:27:15: Maßstäbe bei Hunderassen und der Genotyp, wie zum Beispiel der dann eben über die Epigenetik und

00:27:22: alles muss man jetzt nicht diskutieren, aber auch ausgeprägt wird. Aber da wurde weniger

00:27:26: Wert draufgelegt, sodass nachher quasi eigentlich sich Fehlentwicklungen manifestieren konnten,

00:27:34: über die Generationen hinweg. Und das hat auch noch mal dazu beigetragen. Also ich glaube, es gibt

00:27:38: mehr Effekte, warum das jetzt so ist, wie es ist und nicht nur die eine. Genau, also das muss man,

00:27:45: da muss man direkt recht geben. Der Hund ist von einem sogenannten Arbeitstier. Ich will Nutztier,

00:27:52: weil Nutztier sind ja immer die, die wir essen, sondern von einem Arbeitsgerät und von einer

00:28:00: Notwendigkeit zu einem ja Social, wie nennt man das dann, er wurde nur auf Schönheit und

00:28:10: bestimmte Charaktermerkmale und bestimmte Sachen. Da sieht man bei dem Schäferhund, den man immer

00:28:16: weiter von einem Tier, das mal einen Nutzen hatten, das kann man heute ja gar nicht mehr nutzen. Also

00:28:26: das spielt auch mit in unsere Wohlstandsgesellschaft, dass der Hund mehr ein Begleiter ist und nicht

00:28:35: mehr ein Wachhund, ein Hütehund, ein Jagdhund, ein Zughund. Man hat ja auch viele Hunderrassen

00:28:45: gehabt, die dazu da waren, in den Bergregionen irgendwelche Sachen zu transportieren, wo ein

00:28:51: Esel überhaupt nicht hinkommt. Also und er war günstiger in der Anschaffung, wie ein Pferd oder

00:28:58: wie ein Hund, die Dalmatiner kutschen Begleithunde, die dazu da waren, zu gucken, dass der, dass

00:29:09: immer ein bisschen Schutz hatte und das hat man ja heute alles gar nicht mehr der

00:29:14: und ist ja nur noch nach Aussehen gezüchtet worden und wir machen ja nur noch Zugschon.

00:29:20: Also das ist ja auch, das auch noch mit ein Fehler, nur sage ich, schau dir Frankreich an, ganz, ganz klassisch.

00:29:30: Die Industrie hat es lange Zeit nicht geschafft in Südfrankreich sich durchzusetzen, bis in die 2000er hin war Südfrankreich für die Industrie

00:29:44: sehr schwer zu erreichen, weil die Hunde noch vom Tisch gefüttert wurden und weil die Südfransosen es nicht eingesehen haben, irgendwelche

00:29:51: Fertignahrung zu kaufen. In Nordfrankreich war man da viel schneller, ist Nestle da viel schneller durchgestiegen

00:29:58: und die Hunde wurden im Durchschnitt zwei Jahre älter in Südfrankreich bis jetzt die Futtermittelindustrie sich da auch durchgesetzt hat und die Bequemlichkeit natürlich.

00:30:10: Also da gibt es Evident, die sind gar nicht so weit weg, also wir reden da nicht von 100 Jahren, also die, diese Geschichte von 100 Jahren brauchen wir gar nicht aufmachen

00:30:24: und da packe ich immer wieder uns auch als Menschen, wir machen den gleichen Blitz in den wir, sage ich mal, mit den Tieren mal gemacht haben und könnten uns da drauf stützen,

00:30:38: wenn wir mal schauen würden, was die Hunde durchmachen mussten, könnten wir uns da drauf stützen und sagen, vielleicht ist es doch nicht gut, dass alle Brote aus der Großbeckerei kommen,

00:30:51: sondern es war ganz gut, dass der kleine Becker um die Ecke war, der noch in Hand gemacht das Brot, der seinen Sauerteig noch, der noch eine Teigruhe nicht industriell gemacht hat, der noch keine Zusätze von 100

00:31:06: Zusätzen in das Brot packen musste, dass das Brot in 20 Jahren immer noch so aussieht wie, wenn es gerade frisch gebacken wäre.

00:31:14: Da sage ich immer, es ist schön, wenn etwas nicht verdirbt, aber was nicht verdirbt, wenn ich der Meinung, kann auch nicht verdaut werden, weil das Verdauen ist ja auch ein Verdärrprozess.

00:31:26: Sag ich mal, als kühne Tee sehe ich jetzt mal in den Raum geworfen, jetzt kann man mich da steinigen, aber gar nicht korrigieren, dann fehlen ja deine Kommentare.

00:31:37: Aber wir sprechen ja hier über ein Versprechen von Sicherheit und Standardisierung, ist ja das, was wir gerade so besprechen.

00:31:44: Gibt es denn Punkte, an denen ihr selbst Zweifel habt, ob das alles immer so im Sinne der Tiere stattfindet? Klaus?

00:31:53: Selbst Zweifel, bei meiner eigenen Arbeit oder in dem, was die Industrie oder der Markt hergibt.

00:32:00: Was der Markt hergibt, was diese Industrie hergibt?

00:32:03: Zweifel habe ich massiv, also ich würde jetzt nicht sagen, dass ich in Sack und Asche gehen muss, aber ich war ja viele Jahrzehnte Bestandteil dieser Industrie.

00:32:13: Kai weiß es auch, ich habe da mit Feuer und mit allem Möglichen damit gekämpft und dafür gekämpft und so weiter.

00:32:22: Weil ich auch natürlich in Anführungsstichle über die Jahre hinweg da mehr und mehr reinkam, gesehen habe, gelernt habe.

00:32:31: Man muss allerdings auch dazu sagen, dass das wie bei einem Produkt ein Produkt Lebenszyklus, also der gibt es einfach, steigt an.

00:32:39: Wenn man ein Evergreen hat, super, also freut man sich. Aber manchmal geht es einfach runter.

00:32:45: So ist es mit dem Trockenfutter, glaube ich, auch, dass die Hypezeit, die ist durch, also das sagt ja auch der aktuelle Marktsituation.

00:32:54: Und jetzt entstehen eben wieder alternative Szenen und alternative Lösungen.

00:33:00: Und ich glaube, da sind wir, Kai, meine Wenigkeit und natürlich unsere Produkte, auch Ausdruck dieser Alternativen, die nach und nach im Markt hoffentlich immer bekannter werden.

00:33:12: Und du, Joe, bist jemand, der eben, ich sage mal, als Advokat Diaboli den Finger in die Wunde legen kann, weil du eben aus der Praxis für die Praxis sehr viel Erfahrung hast.

00:33:23: Ich glaube, deswegen ist die kritische Masse heute erreicht hier.

00:33:26: Das muss es auch, denn das ist genau der Punkt. Die vielen, vielen Fragen, die mir natürlich auch gestellt werden.

00:33:32: Warum ist das so? Warum ist das so? Warum ist das so?

00:33:34: Ich muss immer wieder gegen Systeme ankämpfen und muss das immer wieder erklären.

00:33:38: Ja, und ich werde immer wieder diese Frage bekommen, wieso ist das denn so?

00:33:42: Warum wird denn so zum Beispiel ein exodiertes Trockenfutter produziert, was letztendlich auch diese Probleme verursacht, obwohl es natürlich ein Sicherheitsstandard ist,

00:33:51: obwohl da gesagt wird hoch aufgeschlossen, bringt einen tollen Kot, ist sicher, ist bakteriell in Ordnung und so weiter und so fort.

00:33:58: Aber trotz allem bringt es Probleme mit sich. Wer trägt eigentlich die Verantwortung, wenn so ein Trend mehr Schaden als Nutzen bringt letztendlich?

00:34:10: Also ganz ehrlich, immer. Das ist das, wo ich auch schwer dagegen bin, mit dem Finger auf jemand zu zeigen.

00:34:20: Man hat etwas entwickelt. Das war von Anfang an gut.

00:34:25: Und wenn man die Werte sieht, das ist das, was der Klaus auch sagt, man hat ein hoch aufgeschlossenes Futter.

00:34:31: Es ist alles drin. Von der wissenschaftlichen Seite her weiß man, der Hund braucht oder auch der Mensch braucht Proteinen, der braucht Fett, der braucht so und so viel, um seinen Organismus am Leben zu erhalten.

00:34:47: Und wenn man das alles durch nachweislich richtige Vitaminisierung und alles, wenn man das alles nachweisen kann, dass man das alles im Futter hat und das auch noch verdaut wird, dann ist grundsätzlich mal von der Industrie Seite her ja alles in Ordnung.

00:35:09: Jetzt ist nur die Frage, will die Natur das so? Das ist meine Sache. Will die Natur ist der Organismus wirklich so kontrollierbar?

00:35:21: Oder ist er wirklich so, dass man so und so viel Gramm von dem, so und so viel Gramm von dem und so und so viel Gramm von dem und dann funktioniert dein Körper?

00:35:31: Oder ist er doch vielschichtiger? Und wir haben es bis jetzt auch noch nicht begriffen, wie vielschichtig das dieser Organismus überhaupt ist, dass wir bestimmte Vorgänge überhaupt nicht, die die Natur einfach uns schenkt.

00:35:45: Und wir, die durch Ernährung bis jetzt richtig gemacht haben, aber das haben wir alles jetzt oder versuchen wir zu analysieren.

00:35:57: Und dann bieten wir ein Produkt an mit einem Versprechen, das offensichtlich wissenschaftlich jetzt mal richtig ist.

00:36:05: Und meine Theorie ist, es gibt bestimmt noch ein paar Dinge mehr in diesem Organismus, im Darm, wie er funktioniert, dass man doch nicht so sich ernähren kann.

00:36:20: Wie mein Vater immer so schön sagt, das ist kein Kaugummi-Automat, wo man oben eine Zehen alle reinwirft und unten kommt immer ein Kaugummi raus.

00:36:28: Vielleicht ist es doch vielschichtiger und das ist auch der Siegeszug vom Barf und das, wie wir uns auch täglich ernähren.

00:36:36: Also ich glaube, wir haben gerade eben über Essen gesprochen, wir haben uns heute auch bestimmt noch nicht so ausgiebig mit der Ernährung beschäftigt.

00:36:44: Wir essen, wenn wir Hunger haben, das Problem am Hund ist, dass wir ein Tier haben, das auf uns angewiesen ist, was zu bekommen.

00:36:51: Ich möchte damit abschließen. Ich glaube, wir denken, wir haben verstanden, wie ein Organismus funktioniert und wir versuchen ihn wissenschaftlich auf irgendwas zu trimmen.

00:37:06: Und es gibt vielleicht doch noch Dinge zwischen dieser Himmel und Erde, dass der Körper doch nicht so exakt getaktet werden muss.

00:37:19: Also noch ganz kurz, weil da eine gute Frage stellt, wer die Verantwortung trägt.

00:37:25: Also abgesehen davon, dass das immer im Auge des Betrachters liegt, aber meine Interpretation ist wie folgt.

00:37:31: Die Industrie macht das, was erlaubt ist, also das heißt und übertritt, ich sage jetzt mal, keine Gesetze.

00:37:38: Also von dem her macht die alles richtig, aber jetzt kommt eben die Verantwortung des Einzelnen.

00:37:43: Und die lässt sich in einer aufgeklärten Gesellschaft, wie wir für uns in Anspruch nehmen, nicht wegreden.

00:37:50: Jede Person stellt ihre geistigen und zeitlichen Fähigkeiten in den Dienst einer Sache.

00:37:56: Wer meint, dass die Industrie recht hat, der wird sich mit diesem Wolfsrudel heulen, in dem Bild zu bleiben und wird da auch Geld verdienen.

00:38:06: Mit dieser Sache, wer meint, dass es anderes auch geht oder besser geht, der sollte sich jemand anderem anschließen und dort das Beste draus machen.

00:38:17: Und die Endkundin, die kann ja sowieso, hat ja sowieso die Wahl.

00:38:21: Also das heißt, die kann sich immer entscheiden zwischen zwei, fünf, zehn, hundert Varianten.

00:38:26: Also von dem her, ich glaube, dass wir die Verantwortung nicht pauschal bei der Endkundin sehen, aber schon bei den Akteuren im Markt.

00:38:34: Also da kann sich keiner rausreden.

00:38:36: Wer eben bei jemandem sein Geld verdient, der diese Produkte produziert, der macht halt genau das.

00:38:43: Also der fördert diese Art der Ernährung oder der Produkte.

00:38:46: Weißt du, das Ding ist ja, die Menschen, die bei mir in der Beratung sind, die erzählen mir davon, dass sie zwischen drei bis 50.000 Euro schon an Kosten gehabt haben für Karkis Tier.

00:38:58: Und die Tiere sind so zwischen, sagen wir mal, um die 12 bis 13 Jahre alt, auch schon jünger.

00:39:05: Und das ist eine Menge Geld.

00:39:07: Und die haben, die sind sogar bei Versicherungen rausgeflogen, weil die Versicherung nicht mehr das tragen wollten.

00:39:13: Und die sagen natürlich, meine Tiere sind krank geworden, weil, so ist die Aussage, das Futter nicht in Ordnung ist.

00:39:20: Es ist egal, in welcher Form.

00:39:22: Ja, aber das spielt natürlich noch mehr mit rein. Da kommt es auf die Rasse an. Logisch, da musst du dann sagen, okay, da muss man die Zuchtverbände auch mit reinnehmen.

00:39:29: Aber trotz allem ist dann irgendwann die Frage, genau deswegen stelle ich die Frage, weil sie mir gestellt wurde, wer ist überhaupt verantwortlich dafür?

00:39:36: Wen könnte ich am liebsten verklagen?

00:39:39: Das ist tatsächlich das, was die Menschen umtreibt.

00:39:45: Selber, also ich appelliere immer an die Selbstverantwortung und ich will niemanden, wenn jemanden ein Angebot macht und mir ein Futter, es ist ja nur ein Angebot.

00:40:01: Wir leben nicht, deshalb habe ich mich am Anfang gleich gegen die Planwirtschaft, wir leben nicht in einer Planwirtschaft, wir leben in einem Kapitalismus.

00:40:09: Das heißt, ich mache ein Angebot, der Klaus macht ein Angebot mit einem Futter, das er nach seinem besten Wissen und Gewissen zusammenstellt.

00:40:18: Nach der Methode, wie er denkt, dass es richtig ist und die Industrie stellt auch ein Futter her, das nach bestem Wissen und Gewissen zu einem günstigen Preis mit viel Marketing auch gut vermarktbar ist.

00:40:36: Aber dann ist es immer noch die Verantwortung jedes Einzelnen, welchem Versprechen auf dem gebe ich das.

00:40:46: Und wenn ich 20 Jahre in die falsche Richtung renne, dann kann ich nicht irgendjemand danach verantwortlich machen.

00:40:55: Das ist meine Ansicht, also ich kann dann nicht sagen, ja die haben wir das alles so erzählt, natürlich, aber ich muss da auch mal anfangen selber zu...

00:41:05: Absolut, gebe ich dir recht, die Leute wissen selber nachdenken, aber es geht ja halt auch um wachsende Zahlen an Spezialfotone, die so auf den Markt kommen und personalisierte Lösungen.

00:41:14: Da ist dann wirklich manchmal die Frage, ist das ein Fortschritt oder manchmal halt auch ein Problem für die Orientierung der Tierhalter, der die wissen damit nichts anzufangen, die wissen nicht, was sie damit machen sollen.

00:41:24: Das hört sich gut an, da sind Werbeversprechen drin, da sind Marketingabteilungen hinter, die das wunderbar nach außen tragen, aber trotzdem verträgt es ihr Tier letztendlich nicht.

00:41:32: Und sie verstehen nicht, was da drauf steht und was sie damit anfangen sollen.

00:41:38: Ist das dann wirklich ein Fortschritt oder manchmal auch ein Problem mehr für die Orientierung der Tierhalter, dass das so ist?

00:41:45: Also da ist wieder die Frage, es ist natürlich ein Problem, dass wir Werbung haben und dass wir Werbung wissen, wie auch Werbung gut funktioniert und dass wir auch manche Dinge bewerben können, die jetzt nicht so gut für uns und für den Hund sind.

00:42:06: Aber ich wäre mich dagegen, irgendwem die Schuld zu geben, weil es ist nur ein Angebot und man muss es nicht annehmen.

00:42:17: Ich möchte nicht in einer Welt leben und das ist auch ein großes Problem, in dem irgendjemand uns vorgibt, was wir zu tun und was wir zu lassen haben.

00:42:28: An dem Punkt, ich hoffe das haben wir, 1945 haben wir das hier in Deutschland auf jeden Fall begraben, dass wir einen hatten, der gesagt hat, so und so läuft die Welt.

00:42:43: Also deshalb appelliere ich immer an die Menschen, aber da gehen wir jetzt zu weit.

00:42:48: Alles gut, das ist in Ordnung, brauchst du noch was?

00:42:53: Also ich glaube, die Verantwortung, jetzt haben wir dieses unglaublich schwere Thema schon ziemlich beackert.

00:42:59: Ich will nur schließen, also die in der Fülle der Informationen, wenn ich in ein Ladengeschäft gehe, da werde ich überfordert.

00:43:10: Und de facto kriege ich das verkauft, was vielleicht die höchste Spanne hat oder wo der Verkäufer eine gute Erfahrung hat, weil sein Hund auch das frisst oder seine Katze oder so was.

00:43:21: Also meistens ist die Wahrheit viel, viel einfacher.

00:43:24: Also ja, es geht da nicht darum, einen riesen Schwindel aufzudecken oder so, es geht eher darum, dass einfach was da ist und dann wird es halt verkauft.

00:43:32: Und unsere Auftrag ist, also Bubeck, FairFresh und die Aufgaben der Akteure, genau der aller Akteure in dieser Markt, ist eben bestehendes auch mal in Frage zu stellen und eine andere Sichtweise zu etablieren oder zumindest versuchen zu etablieren.

00:43:50: Und das tun wir gerade.

00:43:51: Und ich glaube, dass wir auch überhaupt nicht beweisen können, weil uns auch schlichtweg, das habe ich schon mal gesagt im anderen Podcast, weil das schlichtweg die Fallzahl fehlt.

00:44:02: Also die Zahl der, also Tierversuche gibt es ja sowieso nicht mit Hunden oder mit Katzen, jedenfalls weiß ich von keinen, wird zwar immer wieder behauptet, aber ich glaube nicht, dass es in Europa Tierversuche gibt.

00:44:14: Also natürlich, klar, es gibt an Universitäten einzelne Stoffwechselversuche oder sowas, aber die sind so dermaßen reglementiert, dass die Futtermittelindustrie noch irgendwelche Versuche macht, halt ich für beinahe ausgeschlossen.

00:44:27: In Europa.

00:44:28: Jetzt geht es mir.

00:44:29: Das habe ich auch nie gehört, aber genau das ist das, wir wissen, also an dem Punkt ist es rein, wir sagen es aus einer Erfahrung heraus, dass es funktioniert ohne einen wissenschaftlichen Beweis, den es auch nicht gibt.

00:44:46: So wie du sagst, Klaus, in den letzten Jahren gab es mal ein paar Versuche oder ein paar Studien, wo man sich ein bisschen reingehängt hat und geguckt hat, was überhaupt passiert.

00:44:57: Aber es gibt keinen Hersteller, der jetzt eine Großstudie auf den Markt gebracht hat.

00:45:02: Wir schwimmen noch in einem, in einem Nichts aus Erfahrung vielleicht.

00:45:09: Deshalb sagen wir das und unsere Aufgabe ist das, um das abzuschließen, unsere Aufgabe, die Aufgabe von Klaus und mir ist es, auch ein bisschen nach außen zu gehen und zu sagen, guck mal, das ist unser Angebot und wir haben die und die Erfahrungen und dann kannst der Kunde annehmen und darf der Kunde annehmen und seine eigenen Erfahrungen machen.

00:45:32: Du schreibst ja auch in deinem Buch gerade "Craft Food vs. Fast Food" sehr intensiv darüber. Also ein Thema, das dich ja dementsprechend schon lange umhertreibt und das du jetzt auch mal Wut entbrannt zu Punkt bringen wolltest.

00:45:47: Wut entbrannt hatten wir in einem anderen Podcast, ich habe da keine Wut, ich möchte aufklären, dass ich sage, rein aus der Erfahrung heraus, was wir gerade vorhin schon hatten, in Amerika sehen wir, dass Fast Food für den Menschen nicht gut ist und deshalb möchte ich wieder zurück.

00:46:07: Das sieht man auch bei uns in der Industrie, immer mehr Köche versuchen sich an industriell hergestelltem Werbeversprechen damit zu wirken und ich glaube, einfach kochen und sich Zeit zu nehmen, wieder für das Aufschließen von ordentlichen Rohstoffe zu benutzen, ist, glaube ich, auch der Game-Tanger und das wieder ordentlich zu wirken.

00:46:36: Zu kochen, zu backen, das ist, glaube ich, das, was wir versuchen den Kunden näher zu bringen und ich habe innerhalb von zwei Minuten Nahrungsmittel hergestellt, die zwar technisch alle Voraussetzungen erfüllen, um den Hund zu ernähren, um uns zu ernähren.

00:46:56: Auch in einem Burger aus welcher Kette, dass er auch kommt, sind alle Nährstoffe enthalten, aber anscheinend gibt es dann doch ein paar Nährstofföhe und ein paar Zucker und ein paar das und hier, die dann dem Körper nicht zuträglich sind und das ist die Krankheitswelle, die wir uns wohlstandsmäßig gezüchtet haben.

00:47:19: Wir haben mal nur Rohstoffmange gehabt, das hat dem Mensch nicht gut getan und jetzt haben wir eine Überversorgung an verschiedenen Rohstoffen, die wir zusammen packen und industriell fertigen, die dem Mensch und Hund nicht gut.

00:47:37: Jetzt sagst du gerade Rohstoffversorgung, wie nachhaltig seht ihr denn die aktuellen Modelle, gerade im Bezug auf die Ressourcenknappheit, Kostenentwicklung und die Rohstoffversorgung anhand der jetzt aktuellen Zollprobleme, Beschaffungsdinge, Kriege und dergleichen.

00:47:53: Wie stellen wir sicher oder wie stellt ihr sicher, dass die Ernährung dann in Zukunft denn noch leistbar oder verantwortungsvoll bleibt? Klaus.

00:48:03: Vor zehn Jahren hätte ich das anders beantwortet, wie ich es jetzt beantworte.

00:48:07: Ich habe letzte Woche eine Statistik gesehen vom weltweiten Fleischproduktionsvolumen, das ist um 42 Millionen Tonnen gestiegen, weltweite Fleischproduktion, nicht in Europa, aber in Asien vor allem und in Südamerika.

00:48:22: Jetzt ist Asien weit weg und so weiter, aber ich muss leider konstatieren, dass von diesen Clapperfrom-Denken, die ich immer noch angehöre, also die Endlichkeit der Ressourcen sind für mich evident.

00:48:38: Alles hat ein Ende, aber wenn ich jetzt in die nächsten fünf bis zehn Jahre hineinblicke und ehrlicherweise weiter, müssen wir nicht blicken, weil das ist sowieso schon Glasgow gesehen.

00:48:48: Wir werden überhaupt keine Shortage an Gas und Öl haben, also überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, es werden riesige Gas-Terminals gebaut, das Fracking und nicht Fracking, aber der Gas aus Beute oben in der Nordsee steht zur Debatte.

00:49:03: Fleisch ist zu genüge da, ich habe noch kein einziges Mal, also es gibt einzelne exotische Fleischsorten, die im Mangel sind, aber das ist nicht systembedingt, sondern das liegt an der Sache.

00:49:16: Und die Kohlenhydrate und Gemüse gehen sowieso nicht knapp, also ich glaube nicht an eine wirkliche Knappheit, die uns zum Umdenken zwingt.

00:49:26: Ehrlicherweise, auch die Insekten-Thematik hat ja bewiesen jetzt, dass es keine selbst erfüllende Prophezeiung gibt, so nach dem Motto, die Insekten kommen und ersetzen dann das ganze Fleisch und so, also das ist alles nicht passiert.

00:49:39: Das muss man ganz nicht da betrachten, es ist nicht passiert, das ist ein Nische der Nische, kann noch groß werden, wenn eben, zum Beispiel, jetzt komme ich zu den Rahmenbedingungen.

00:49:49: Rahmenbedingungen werden für mich, dass einfach und schlicht alles, was die Umwelt kaputt macht und den Menschen krank macht, teurer wird. Kann sein einfach.

00:49:57: Wer soll's bezahlen? Wer soll's noch bezahlen? Es ist ja so, dass die Leute wirklich auch Sorgen haben, dass sie es nicht mehr bezahlen können.

00:50:06: Also das mit dem bezahlen, da habe ich eine ganz spezielle Meinung, jetzt mache ich mich richtig unbelebt.

00:50:12: Richtig unbelebt mache ich mich jetzt. Also wir waren noch nie so reich in Deutschland wie heute, noch nie. Wir haben einen Zunahme an Geld, nicht nur an Geld bei den Superreichen, sondern auch im Durchschnitt, das ist enorm.

00:50:27: Wir haben eine Sparquote, die ist so hoch wie in der ganzen Welt nicht. Also die Deutschen, die Deutschen bedeutet jetzt einfach der Durchschnitt.

00:50:34: Ich rede jetzt nicht von dem Eckrentner, ich rede jetzt nicht von der armen Rentnerin, die mit 500 Euro 7 Kinder großgezogen und dahin vegetiert, und der rede ich nicht.

00:50:46: Aber ich rede von dem Durchschnitt Deutsch und der hat kein Geldmangel, der hat allerhöchstens ein Problem der Allokation von Geld, der weiß nicht, was er zuerst ausgeben soll und spart dann bei Temu und bei billigem Hundefutter.

00:50:58: Also wenn jemand wirklich sich gesund ernähren will und sein Hund, kann er das jederzeit tun.

00:51:03: Also ich hatte bei meinem alten Arbeitgeber den Spruch geprägt, dass die Sozialhilfe und Hartz IV-Empfänger manchmal teures Futter kaufen wie die Superreichen mit dem Porsche beim Aldi.

00:51:15: Also ich sehe kein Geldproblem, sorry, muss ich einfach so sagen, wer seinen Hund ernähren will, kann das auch tun.

00:51:22: Ich habe auch noch den Spruch, den mein Vater immer geprägt hat, weil es immer geheißen hat, dass die armen Leute Hundefutter fressen müssen, oder Katzenfutter.

00:51:35: Wenn ich den Kilopreis von Katzenfutter und Hundefutter anschaue, dann hat jeder noch genug Geld in der Tasche, wenn er eine Dose vom Hundefutter aufmachen muss.

00:51:48: Also wir kriegen günstigeres Futter und da gebe ich dem Klaus völlig recht.

00:51:53: Wir haben im Moment noch keine, da machst du dich nicht unbeliebt, sondern stößt du in das gleiche Hörnchen Klaus.

00:52:00: Also ich sehe dann nicht, ich sehe, dass viele sparen, dann sparen sie lieber an fünf Kilo Hundefutter, aber nicht an den drei Urlauben.

00:52:11: Das Ding ist ja auch bei vielen, dass sie nicht nur einen Hund haben, sondern eine Mehrhundehaltung oder eine mehr Katzenhaltung.

00:52:18: Das ist natürlich ein Mehr, das ist natürlich auch meine eigene Verantwortung.

00:52:21: Ich bin dann dann Tierfreund und sage okay, ich möchte das gerne, aber ich kann es mir nicht leisten.

00:52:25: Wenn ich dann in der Beratung zum Beispiel sage, meinetwegen, da hat jemand sieben Hunde und der hat noch drei Katzen.

00:52:31: Und dann sage ich okay, der möchte natürlich die Hunde und Katzen auch premiummäßig ernähren.

00:52:36: Und wenn ich dem dann Vorschläge mache, was er nehmen kann, dann hörst du schon so, boah, das kann ich mir nicht leisten.

00:52:40: Dann muss ich was anderes nehmen.

00:52:42: Ja, dann muss ich doch zum Discounter geben, wenn wir da das Hundefutter holen oder das Katzenfutter, aber dadurch werden meine Tiere ja nicht gesund.

00:52:47: Sie sind kerkrank geworden dadurch.

00:52:49: Also da ist schon irgendwo eine Diskrepanz, die muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

00:52:54: Am Ende unseres heutigen Gesprächs interessiert mich, wie ihr euch die Zukunft der Tiernährung vorstellt.

00:53:01: Was wünscht ihr euch zum Beispiel von den Tierhaltern, über die wir gerade auch gesprochen haben, von der Politik und von der Branche selbst?

00:53:13: Von der Politik erwarte ich immer nur Rahmenbedingungen, keine Vorschriften.

00:53:18: Das ist mal das erste, was ich da einbringen möchte. Ich möchte Rahmenbedingungen haben, in denen ich gut wirtschaften kann und in denen ich meine Ware anbringen kann.

00:53:31: Was ich mir von der Branche, die Branche macht so, wie der Kunde es verlangt.

00:53:39: Und deshalb sage ich, der Einzug im Zweifel für den Hund, das ist meine Philosophie und wer die sich anhört und man ausprobiert.

00:53:49: Und das, was der Klaus sagt, ausprobiert, wird sagen, es funktioniert, vielleicht funktioniert es bei dem einen oder anderen auch nicht.

00:53:57: Aber da müssen wir uns nicht umstellen und wir müssen auch keine strengeren Regeln oder irgendwas.

00:54:03: Wir haben schon sehr strenge Regeln, wir werden gut kontrolliert. Die Skandale, die der Klaus auch, das sind Momentaufnahmen von irgendwelchem.

00:54:13: Also ich lege meine Handmalstrecke da auch mal weit aus und sage derjenige, der Hundefutter herstellt, versucht es so gut wie möglich herzustellen und mit den für ihn zur Verfügung stehenden Rohstoffen wirtschaftlich herzustellen.

00:54:31: Und wenn er das nicht wirtschaftlich herstellt, vielleicht Mauschel der ein oder andere aber, die wurden immer aufgedeckt und die, die es heute noch gibt, wären nicht so lange am Markt, wenn sie nur Schrott machen würden oder Schrott reinpacken würden.

00:54:47: Wie gesagt, das, was Klaus und ich versuchen, und da stehe ich dazu, dass wir nur die Herstellungsformen kritisch sehen, jetzt, der Klaus jetzt, ich schon lang, und wir wollen einen anderen Weg gehen und bieten das dem Kunden an.

00:55:13: Also, danke, ich wiederhole nichts, was du sagtest, stimmt allem zu. Von der Industrie erwarte ich, dass sie sich ganz klar überlegt, wie sie klimaneutral werden kann, auf Dauer.

00:55:25: Das ist deren, das ist eindeutig ihre Aufgabe. Die gesellschaftliche Verantwortung, die die Industrie quasi mitträgt oder trägt, ist, dass sie Lösungen bietet, die Klimaneutralität ermöglichen.

00:55:40: Das ist aktuell nicht gegeben. Jedenfalls nicht in diesen klassischen, großindustriellen Extruder- und Dosenfabriken.

00:55:49: Von den Mitarbeitern erwarte ich, dass sie sich genau überlegen, wem sie ihre Lebenszeit und Energie geschenken und geben und verkaufen.

00:56:04: Das ist wirklich mein echter Wunsch. Jeder muss sich selber überlegen, was er da tut. Manches Mal kann man nicht anders und so weiter, aber einfach mal, wenn man sich, wenn man die freie Entscheidung hat, sollte man sich das gut überlegen.

00:56:17: Von den Handel erwarte ich, dass er offen ist für Konzepte und für alternative Konzepte und nicht nur Mainstream anbietet, weil er sonst erstens austauschbar ist.

00:56:30: Was das bedeutet, hat man beim Offline zum Onlinehandel gesehen. Wenn man einfach nur an alten Konzepten hängt und alles andere ablehnt, dann passiert das.

00:56:41: Sieht man über uns auch gerade im Online-Apotheken-Bereich und so, also die Disruption ist aller Orten. Also Offensein für andere Konzepte und das ist ganz wichtig.

00:56:50: Der Handel ist nicht mehr nur eine Distributionsplattform, sondern auch selbstaktörig durch Eigenmarken und mit diesen Eigenmarken eben wirklich aktiv auch Konzepte, die richtiger sind oder besser sein können, fossiert.

00:57:05: Also das ist die Verantwortung der Produktmanager. Und dann kommt am Schluss, und das ist natürlich die wichtigste Größe für mich, ist die Endkundin, die jetzt mal pauschal einfach in einen Topf geworfen wird, was sicherlich so keinem gerecht wird.

00:57:19: Aber ich würde wirklich dafür plädieren, dass man nicht erst, wenn man beim Arzt ist, sich überlegt, wie man besser sein Hund oder Katze ernähren könnte.

00:57:30: Also dass das wirklich vorher schon passiert und dass man da wirklich auch den Austausch auf Plattformen, auf Gruppen oder auf dem Hundeplatz sucht und eben wirklich diesen Austausch nicht nur auf Platituden und einfach an Aussagen basieren,

00:57:48: sondern wirklich auch vielleicht auch das eine oder andere hinterfragt wird. Da würde ich mich sehr freuen, wenn das der Effekt dieses Podcasts wäre.

00:57:55: Herzlichen Dank. Ich fand, es war eine sehr spannende Runde. Es waren sehr viele kontroverse Antworten da.

00:58:05: Und auf jeden Fall, das verlangt sogar nach mehr, aber nicht heute. Herzlichen Dank an euch beiden und danke, dass ihr so offen und ehrlich wart.

00:58:16: Und da bleibt nur noch eins zu sagen, bis zum nächsten Mal.

00:58:22: Wir freuen uns. Wir stehen allzeit bereit.

00:58:25: Tschüss.

00:58:26: Tschüss. Dankeschön.

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